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bortleskala

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Die Bortle Skala

Die Bortle Skala wurde im Februar 2001 von John E. Bortle veröffentlicht. Mit dieser Skala kann man die Lichtverschmutzung ohne optische Hilfsmittel beurteilen. Die Einteilung dieser Skala erfolgt in neun Klassen:

Bortle 1: Ort mit außergewöhnlich dunklem Himmel

  • Das Zodiakallicht, der Gegenschein und das Band vom Zodiakallicht sind sichtbar.
  • Das Band vom Zodiakallicht geht über dem gesamten Himmel und ist sehr auffällig.
  • Der Airglow ist ohne weiteres sichtbar.
  • Die Milchstraße in der Schütze/Skorpionregion wirft deutliche Schatten auf dem Boden.
  • Die Galaxie Messier 33 ist mit dem freien Augen im direkten Sehen ein auffälliges Objekt.
  • Jupiter und Venus scheinen die Dunkeladaption zu stören.
  • Teleskope und Mitbeobachter kann man vor dunklen Hintergrund (Gras oder Wald) fast nicht mehr sehen.
  • Die Grenzgröße der Sterne in einem 50cm Teleskop liegt bei 19mag, mit einem 32cm Teleskop bei 17m5.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei 7m6 bis 8m0.
    

Bortle 2: Ort mit sehr dunklem Himmel

  • Das Zodiakallicht ist noch hell genug, um nach Einbruch der Dunkelheit schwache Schatten zu werfen.

Die Farbe ist im Vergleich zur blau– weißen Milchstraße deutlich gelblich.

  • Der Airglow kann noch schwach am Horizont gesehen werden.
  • Die Sommermilchstraße ist sehr strukturiert.
  • Die Galaxie Messier 33 ist mit dem freien Augen relativ leicht im direkten Sehen sichtbar.
  • Viele Messier Kugelsternhaufen kann man mit dem freien Augen sehen.
  • Wolken am Himmel sind nur als dunkle Löcher oder Lücken vorm Sternenhimmel zu sehen.
  • Das Teleskop und die Umgebung kann nur vage erkannt werden.
  • Die Grenzgröße der Sterne in einem 32cm Teleskop liegt bei 16 oder 17mag.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei 7m1 bis 7m5.

 

Bortle 3: Landhimmel

  • Das Zodiakallicht ist im Frühling und Herbst noch deutlich zu sehen, die Farbe ist schwach angedeutet.
  • Die Milchstraße ist noch deutlich strukturiert.
  • Die Galaxie Messier 33 ist indirekt mit den freien Augen noch leicht zu sehen.
  • Die Kugelsternhaufen Messier 4, 5, 15 und 22 sind auffällige Objekte für das freie Auge.
  • Anzeichen von Lichtverschmutzung kann man entlang vom Horizont erkennen.
  • Wolken über den hellsten Horizontaufhellungen sind schwach angeleuchtet.
  • Teleskope sind aus einem Abstand von sechs bis neun Metern vage zu sehen.
  • Die Grenzgröße der Sterne in einem 32cm Teleskop liegt bei 16mag.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei 6m6 bis 7m0.
    

Bortle 4: Übergang von ländlichen zu vorstädtischen Regionen

  • Das Zodiakallicht erstreckt sich zu Beginn der Dämmerung nicht mehr ganz über die halbe Distanz zum Zenit.
  • Die Milchstraße ist immer noch deutlich zu sehen, es fehlt aber schon die Struktur.
  • Messier 33 ist nur noch schwierig im indirekten Sehen zu erkennen und sollte bei der Suche ca. 50° über den Horizont stehen.
  • Die Lichtverschmutzung über den Städten und Ansiedlungen ist deutlicher.

Aus mehreren Richtungen sind deutlich sichtbare Aufhellungen aus Licht und Lichtglocken zu sehen.

  • Wolken über den Aufhellungen sind angeleuchtet.
  • Teleskope kann man deutlich erkennen.
  • Die Grenzgröße der Sterne in einem 32cm Teleskop liegt bei 15m5.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei 6m1 bis 6m5.

Bortle 5: Vorstadthimmel

  • Das Zodiakallicht kann man eventuell noch in den besten Nächten im Frühjahr oder Herbst sehen.
  • Die Milchstraße ist in Horizontnähe sehr schwach und die Strukturen machen im Zenit einen verwaschenen Eindruck.
  • Lichtquellen sind deutlich aus mehreren Richtungen zu sehen.
  • Wolken sind deutlich aufgehellt oder heller als der Himmel selbst.
  • Die Grenzgröße der Sterne in einem 32cm Teleskop liegt bei 14m5 bis 15mag.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei 5m6 bis 6m0.

Bortle 6: Heller Vorstadthimmel

  • Das Zodiakallicht bleibt auch in den besten Nächten unsichtbar.
  • Die Milchstraße kann man erst im Zenit erkennen.
  • Messier 31 kann man mit den freien Augen gerade noch erkennen.
  • Der Himmel hat bis zu 35° über den Horizont einen gräulich - weißen Hintergrund.
  • Wolken sind von der Lichtverschmutzung aufgehellt.
  • Okulare und das Zubehör kann mühelos gesehen werden.
  • Die Grenzgröße der Sterne in einem 32cm Teleskop liegt bei 14mag bis 14m5.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei etwa 5m5.

Bortle 7: Vorstädtischer/städtischer Übergang

  • Die Milchstraße ist fast völlig unsichtbar.
  • Messier 44 oder Messier 31 kann man eventuell mit den freien Augen noch erkennen.
  • Der gesamte Himmelshintergrund hat einen gräulichen - weißen Farbton.
  • Helle Lichtquellen kann man in jeder Richtung sehen.
  • Wolken sind hell beleuchtet.
  • Die Grenzgröße der Sterne in einem 32cm Teleskop liegt bei 14mag.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei etwa 5m0.
    

Bortle 8: Stadthimmel

  • Einige Sterne in den Sternbildern sind sehr schwach oder fehlen gänzlich.
  • Messier 44 oder Messier 31 können erfahrene Beobachter in guten Nächten mit den freien Augen gerade noch erkennen.
  • Der Himmel ist weißlich grau oder orangefarben.
  • Schlagzeilen in der Zeitung kann man mühelos lesen.
  • Die Grenzgröße der Sterne in einem 32cm Teleskop ist etwas besser als 13mag.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei etwa 4m5.

Bortle 9: Innerstädtischer Himmel

  • Viele Sterne in den Sternbildern sind unsichtbar, unscheinbare Sternbilder fehlen gänzlich.
  • Außer den Pleijaden sind keine Messier Objekte mit freien Augen sichtbar.
  • Der gesamte Himmel ist bis den Zenit hell erleuchtet.
  • Die Grenzgröße liegt mit dem freien Augen bei etwa 4m0 oder weniger.
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